Freie Parkplätze sind an Münsters Straßen vielerorts knapp, dabei wird ein Auto durchschnittlich weniger als eine Stunde am Tag bewegt. Die meiste Zeit herrscht auf den Parkplätzen vor allem eines: Stillstand. Doch wie wäre es, wenn dieser Raum zukünftig ganz anders genutzt werden könnte?

Insbesondere in den dicht besiedelten innenstadtnahen Gebieten wie dem Kreuzviertel oder Hansaviertel führt der vorherrschende Parkdruck zu Konflikten zwischen Anwohnern und Besuchern. Was kann getan werden, um den Autobestand zu reduzieren und wo könnten die verbleibenden Autos alternativ parken? Und welchen Einfluss hätte eine Umwandlung der öffentlichen Fläche für die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Anwohner?

Besser parken in der Innenstadt
Mit solchen Fragen beschäftigt sich derzeit ein sachkundiges Planungsbüro. Dieses entwickelt bis Anfang 2023 ein integriertes Parkraumkonzept. Dabei steht die erweiterte Innenstadt im Fokus. Unterschiedliche Maßnahmen werden geprüft: das Parken für Bewohner forcieren, die Park-Bewirtschaftung ausweiten und digitale Anwendungen weiterentwickeln, um Parksuchenden zu helfen.

Mobil auch ohne eigenes Auto
Zusätzlich sorgen weitere Carsharing-Fahrzeuge auf neu vergebenen Stellplätzen dafür, dass Autos in Nachbarschaften geteilt werden. Die Bewohner bleiben somit mobil, falls das Fahrrad mal nicht das Mittel der Wahl ist. Ein weiterer Punkt: Alternative Verkehrsmittel wie E-Roller und Lastenräder haben längst Einzug auf Münsters Straßen gehalten, sie benötigen ebenfalls Platz.
Darüber hinaus gilt es, neue Vorgaben und Standards zum Parken für neue Bau– und Gewerbegebiete zu erarbeiten. Auch hier lautet das Ziel: eine moderne, zukunftsgerechte Mobilität an und auf Münsters Straßen.

Mehr Radstationen für die Stadt
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Parken von Fahrrädern. Auch für Münsters „Leezen“ und Lastenräder wird der Platz immer enger, obwohl am Hauptbahnhof das mit 3.300 Stellplätzen größte Fahrradparkhaus in Deutschland steht. Das neue Fahrradparkhaus auf der Ostseite des Hauptbahnofs bietet noch einmal knapp 2.000 zusätzliche Plätze an. Dennoch bleibt das „Wildparken“ von Fahrrädern ein Problem, es versperrt häufig Fußgängern den Weg. Deshalb sind weitere Radstationen geplant, um das Angebot an komfortablen Stellplätzen stetig auszubauen.